SPD-Bundestagsabgeordnete und Justizministerin Brigitte Zypries informiert sich über den geplanten Straßenbahnausbau in Arheilgen – Hanno Benz: „Wir brauchen das Projekt “
„Die Straßenbahnlinie muss ausgebaut werden. Nicht nur weil es bereits die komfortable Situation gibt, dass Geld für die Maßnahme vorhanden ist.“, so Bundesjustizministerin Brigitte Zypries am Samstag bei einer Ortsbesichtigung in Arheilgen: „Prognosen zeigen, dass das neue Straßenbahnangebot noch mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf den ÖPNV bewegen wird. Bis zu 3000 Fahrten mehr pro Tag werden erwartet. Das allein ist ein starkes Argument,“ sagt Brigitte Zypries. Die Straßenbahn verringere den Pkw-Verkehr und sei genau deshalb auch ein Baustein des Feinstaub-Aktionsplans.
Wichtig sei jetzt, so die Darmstädter SPD-Bundestagsabgeordnete, in den Bemühungen nicht nachzulassen, mit der Landesregierung eine Einigung zu erzielen und das Projekt in der Prioritätenliste nach oben zu bekommen. „Das beste Signal wäre natürlich, wenn hier alle an einem Strang ziehen würden.“
Deshalb bedauerte sie am Samstag auch, dass außer den Grünen am vergangenen Dienstag von den anderen Parteien niemand zum Runden Tisch gekommen war, zu dem Hanno Benz, Vorsitzender der SPD Arheilgen und einer der Spitzenkandidaten der SPD bei der Kommunalwahl am kommenden Sonntag (26.), eingeladen hatte. „Es geht hier nicht um Wahlkampf, sondern darum, dass wir ein Projekt retten, an dem wir seit 1999 planen und das nun wirklich fast allen Arheilgern nur Vorteile bringt,“ so Benz. „Wir brauchen dieses Projekt auch, damit der Einzelhandel an der Frankfurter Straße und in der Arheilger Mitte langfristig eine gute Zukunft hat.“ Derzeit enden die Straßenbahnlinien 7 und 8 an der Wendeschleife Hofgasse.
Der Ausbau der Straßenbahn bedeutet, die Lebensqualität in Arheilgen und auch in der Stadt weiter zu steigern. „Und es lohnt sich, sich in Darmstadt zu engagieren. Wir haben hier tolle Erfolge vorzuweisen. Das nehmen wir oft nicht mehr richtig wahr.“ Gemeinsam sich für eine Sache zu engagieren, zu diskutieren, zu einem für alle guten Ergebnis zu kommen – diese Kultur liegt Brigitte Zypries am Herzen. Natürlich könne immer noch etwas verbessert werden, „aber das ist kein Grund, immer nur das Schlechte zu suchen, immer nur den Miesepeter zu machen.“
Zwischen Bessungen und Berlin
Zypries beruft sich auf den Blick der Vielreisenden, wenn sie das sagt. Sie ist nicht nur Pendlerin zwischen Bessungen und Berlin, ihre Verpflichtungen als Ministerin führt sie in viele Städte. Vergleiche hält Darmstadt immer wieder Stand. „Hier zu wohnen, ist schon jetzt ein großes Stück Lebensqualität.“
Ein Kongresszentrum, das zehntausende von Menschen nach Darmstadt ziehen und Einzelhandel und Gastronomie stärken wird. Die schnelle Ansiedlung von T-Online, die der Stadt nicht nur Millionen an Gewerbesteuereinnahmen gebracht hat, sondern auch wieder viele neue Unternehmen nach Darmstadt lockt. Die TU Darmstadt und die Hochschule Darmstadt (früher FH), die beide erst vor kurzem in einem Uni-Ranking eines Wirtschaftsmagazins unter den Top-Drei gelandet sind. Die Prognos-Studie über Zukunftsregionen, bei der Darmstadt auf Platz Drei gelandet ist und damit zur bundesdeutschen Spitze gehört. Die Gesellschaft für Schwerionenforschung, die für ihren Teilchenbeschleuniger mehr als eine Milliarde Euro investiert. „Das alles sind Erfolge. Das alles ist Darmstadt. So bewegen die Menschen diese Stadt.“
Der Straßenbahn-Ausbau in Arheilgen, ein mögliches Einzelhandelszentrum im Ortskern – für Zypries sind das alles wichtige Bausteine dafür, dass Darmstadt attraktiv bleibt. Darmstadt liege nicht umsonst bei der Prognos-Zukunftsstudie auf Platz Drei in Deutschland und gehöre damit zu den Spitzenstädten überhaupt. „Nicht nur Unternehmen aus anderen Städten sind oft schon auch ein bisschen neidisch darauf, was es hier alles gibt und möglich ist. Und das das so bleibt, daran müssen wir alle gemeinsam arbeiten“