ziz. DARMSTADT. Ihren Neujahrsempfang hat die SPD im Darmstädter Ortsteil Arheilgen gestern abend mit ihrer 125-Jahr-Feier verbinden können. Dazu hatte sie traditionsgemäß auch die Vereine und Verbände des Ortes eingeladen.
Der Darmstädter SPD-Unterbezirksvorsitzende Wolfgang Glenz sagte in seiner Ansprache, der Ortsverein, der 1878 als Arbeiterbildungsverein gegründet worden sei, sei der älteste in der Darmstädter SPD und habe schon früh Bündnisse zwischen Bürger- und Arbeiterschaft geschlossen. In seiner langen Geschichte sei er auch Verfolgungen ausgesetzt gewesen, wichtiger seien aber die politischen Erfolge, die die SPD, die seit 1903 ihren Parteinamen in Arheilgen trägt, aufgrund des Vertrauens der Bürger verzeichnen könne.
Der Landtagsabgeordnete Michael Siebel, der in Darmstadts Norden wieder für ein Mandat im Wahlkreis 49 antritt, begrüßte die Anwesenheit der Vereine, weil das Gemeinwesen ohne deren ehrenamtliche Arbeit nicht funktioniere. Siebel warf in seiner Rede der Landesregierung vor, die Leistungen für die Kommunen abzubauen und so die früher gut funktionierende Verschränkung gemeinsamer Bemühungen zu verringern. Als Beispiele nannte er Kürzungen für Kindergärten, Soziales, Frauenhäuser und Hausaufgabenbetreuung in Schulen. Siebel kündigte an, daß Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) am 24. Januar die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt-Wixhausen besuchen werde; er setze darauf, daß der Finanzminister dann auch Aussagen zur Finanzierung des geplanten Beschleunigers, der 625 Millionen Euro kosten soll, und zum Ausbau der GSI machen werde.
Der Arheilger Ortsvereinsvorsitzende Hanno Benz hatte zur Begrüßung gesagt, die SPD müsse dafür sorgen, daß der Staat, der Steuern für das Gemeinwesen einsetze, nicht wegen der Abgaben diskreditiert werde. „Nur Reiche können sich einen armen Staat leisten”, sagte Benz. Er nannte als örtliche Aufgaben die Neugestaltung der verkehrsentlasteten Frankfurter Straße durch den Ort und einen neu anzusiedelnden Einkaufsmarkt, der das Gewerbe im Ortskern beleben solle. Als Festrednerin wurde Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul erwartet, deren Ankunft sich jedoch wegen des durch Nebel behinderten Flugverkehrs verspätete. Sie nahm die Ehrungen altgedienter SPD-Mitglieder vor, darunter des ehemaligen Polizeipräsidenten Peter Bernet für fünfzigjährige und des Oberbürgermeisters Peter Benz für vierzigjährige Parteimitgliedschaft.