Großes Interesse und jede Menge Gesprächsbedarf: Am Stadtteilrundgang der SPD Arheilgen zu Situation und Perspektiven der Bahnanlagen zwischen Arheilgen und Kranichstein nahmen am Samstag rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. „Über das große Interesse an der Veranstaltung haben wir uns sehr gefreut. Es zeigt die Bedeutung dieser Themen in den betroffenen Stadtteilen“, erklärt der Arheilger SPD-Vorsitzende Tim Sackreuther. „Es war uns wichtig, mit den Menschen aus den Stadtteilen ins Gespräch zu kommen, manche Diskussion zu versachlichen und Perspektiven am Standort aufzuzeigen.“
Zentrale Themen des Stadtteilrundgangs waren die Situation rund um den Verkehrsknotenpunkt am Bahnübergang sowie die geplante ICE-Behandlungsanlage. Dafür konnte die SPD Arheilgen mit Theresa Bretscher und Markus Gottschang die Projektverantwortlichen der Deutschen Bahn als Gäste begrüßen.
Der Rundgang startete am Bahnübergang und führte die Teilnehmenden über die Steinstraße hinter die Anlagen des Reitervereins zum geplanten Standort der ICE-Behandlungsanlage. Hier erläuterten die Projektverantwortlichen der DB die aktuellen Planungen der Bahn, beantworteten Rückfragen und nahmen auch zu Bedenken der Anwohner Stellung. Zum Abschluss fanden sich alle auf dem Gelände der Bahnwelt Kranichstein ein und vertieften die Themen Bahnübergang; Bauphase und Betrieb der ICE-Behandlungsanlage in einer Diskussion. Hier wurden auch Anregungen aus der Bürgerschaft aufgenommen.
ICE-Behandlungsanlage: Klarstellung zum Betrieb und Angebot für Lärmbedenken
Im Austausch zum Betrieb der künftigen ICE-Behandlungsanlage und den Bedenken bezüglich entstehender Belastungen machten die DB-Verantwortlichen wichtige Zusagen: Die Anzahl der behandelten Züge soll im laufenden Planfeststellungsverfahren auf maximal 20 pro Tag gedeckelt sein. Dies entspricht der Kapazität der geplanten Anlage. Befürchtet war zuletzt eine deutlich höhere Auslastung.
Zudem werden einfahrende Züge keinen Signaltest vor Ort durchführen. Aus Arbeitsschutzgründen erschallt auf der Anlage ein 20-sekündiger Warnton bei Ein- und Ausfahrt eines Zuges, der 10 Dezibel über der Umgebungslautstärke liegen wird. Im Zuge der Diskussion stellten Frau Bretscher und Herr Gottschang in Aussicht, vor Ort eine Simulation der Tonlautstärke zu demonstrieren. So könnte die konkrete Lautstärke durch die Anwohner nachvollzogen werden. Zudem boten sie an, den Besuch der vergleichbaren Anlage in Frankfurt für eine Gruppe aus den Stadtteilen zu ermöglichen. „Wir begrüßen diese konkreten Angebote der Bahn. Wir werden über die Umsetzung informieren und beim Thema Lärmschutz dranbleiben. Klar ist: Im Notfall muss zum Schutz der Anwohner nachgesteuert werden“, erklärt Tim Sackreuther für die Arheilger SPD.
Weitere Prüfungen für Bauphase nötig
Aufschlussreich war auch die Aussprache zur Bauphase des Projekts von 2025 bis 2027. So soll ein Großteil der Schwerlast über die Schiene antransportiert werden. Die Belastung der Rodgaustraße wird reduziert und die Nutzung der Feldschneise wurde verworfen. Belastungen werden für die Eckhardwiesenstraße erwartet sowie für die Jägertorstraße. „Hier gibt es offene Fragen“, fasst Sackreuther zusammen. Ob die Eckardwiesenstraße in ihrem aktuellen Zustand den Belastungen standhält, müsse geprüft werden. Zudem wurde offenbar, dass zwischen Mobilitätsamt der Stadt Darmstadt und der DB wohl bisher keine abstimmende Kommunikation zum grundlegenden Sanierungskonzept der Jägertorstraße stattfand. „Hier steht auch Dezernent Wandrey in der Pflicht, um einen Kommunikationsfluss zwischen diesen zwei parallellaufenden Planungen herzustellen“, so Sackreuther. Insgesamt forderten die Teilnehmer eine weitere Ausweitung der Transporte über die Schiene.
SPD Arheilgen bekräftigt Forderungen zum Bahnübergang
Für die SPD Arheilgen und die Teilnehmenden des Stadtteilrundgangs war zudem klar: Die Situation rund um den Bahnübergang darf so nicht bleiben. Große Zustimmung fand die Forderung der Arheilger SPD, einen Überweg für Fuß- und Radverkehr in einer Machbarkeitsstudie zu prüfen und die Schließzeiten des Bahnübergangs zu optimieren. „Die Trennung des Rad- und Fußwegeverkehrs vom Kfz-Verkehr fordert die Verkehrssicherheit. Im Zuge des Ausbaus der Jägertorstraße muss auch der Bahnübergang sicherer gemacht werden, was auch den Verkehrsfluss verbessert“, so der SPD-Stadtverordnete Sackreuther. Zugleich kritisiert er, dass weiterhin weder Mobilitätsdezernent Wandrey noch die Deutsche Bahn konkrete Angaben über Umfang und Entwicklung der Schließzeiten machen können. „Hier muss endlich Transparenz für eine bessere Diskussionsgrundlage hergestellt werden“, fordert der Arheilger SPD-Vorsitzende. Die SPD Arheilgen sieht sich nach den Diskussionen am Samstag in ihren Forderungen nach einem ganzheitlichen Verkehrskonzept bestärkt.
Besonderer Dank an Bahnwelt Kranichstein
Die SPD Arheilgen dankt allen Teilnehmern des Stadtteilrundgangs, insbesondere für die fundierten Rückfragen und Anregungen aus dem Teilnehmerkreis. Ein besonderer Dank gilt dem Trägerverein der Bahnwelt Kranichstein, Museumsbahn e.V., für die Unterstützung und den tollen Empfang auf dem Gelände.
Weitere Anregungen empfängt die Arheilger SPD gerne unter info@spd-arheilgen.de.