SPD bietet Zusammenarbeit an – ALDI gemeinsam verhindern
Die öffentliche Stellungnahme der Arheilger CDU und die Äußerungen des CDU-Stadtbezirksvorsitzenden Christof Lorang in der Arheilger Post vom 07.05.2020 zum umstrittenen ALDI-Neubau in Arheilgen, wurden bei der SPD mit Erstaunen und Interesse wahrgenommen. „Die CDU hat damit erstmals öffentlich eingeräumt, dass das Bauvorhaben erhebliche Mängel aufweist und in dieser Form nicht beschlossen werden darf. Bisher wurde das Projekt von der Koalition stets in den höchsten Tönen gelobt, von der CDU voll mitgetragen und weitgehend unkritisch begleitet“, erklärt der Stadtverordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD Arheilgen, Tim Sackreuther.
Grade nach dem Pro-Aldi-Werbeflyer der Grünen vor einigen Wochen seien dies völlig neue Töne. Denn es ist das erste Mal, dass die aktuelle Planung auch aus Teilen der Koalition für völlig fehlerhaft erklärt wird. So fordert die CDU-Arheilgen in ihrem Artikel, dass „die Planung überarbeitet werden muss“, da „Standort und zur Verfügung stehende Bauflächen für einen Markt dieser Größenordnung […] nicht ausreichen“.
Die Stellungnahme der CDU greift für den Arheilger SPD-Vorsitzenden Hanno Benz einige zentrale und bekannte Schwachstellen der Planung auf. Er sagt aber auch: „Es wäre schön gewesen, wenn die CDU-Fraktion im grün-schwarzen Magistrat derartige Kritik im Laufe der letzten 3 Jahre rechtzeitig vorgebracht und das Projekt gar nicht erst soweit hätte kommen lassen“. Kritisiert wird jetzt auch von der CDU unter anderem die zu großflächige Überbauung der Fläche, die Schäden für die Charakteristik des historischen Ortskerns und drohende Gefahren für Verkehrsteilnehmer durch die Anlieferung.
Diese Bedenken und Einwände gegen den Aldibau im Ortskern wurden in der Arheilger Bevölkerung von Beginn an lautstark und wiederholt thematisiert. Trotzdem habe die Koalition unter Beteiligung der CDU das Projekt gegen alle Widerstände immer weiter vorangetrieben. „Es ist noch nicht zu spät hier zur Einsicht zu kommen und die Sache zu stoppen, wie es auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in schriftlichen Einwendungen fordern. Die Bedingung dafür ist aber, dass die CDU ihren Worten auch Taten folgen lässt und für ALDI2 die Reißleine zieht“, so Benz und Sackreuther. Denn ohne Stimmen der CDU kann das Vorhaben nicht beschlossen werden.
Insbesondere von der Arheilger CDU und ihrem Stadtverordneten Wilhelm Kins müsse man nun erwarten, nach den öffentlichen Äußerungen auch auf einen Kurswechsel ihrer Fraktion hinzuwirken und dem Vorhaben ansonsten die Zustimmung in der Stadtverordnetenversammlung zu verweigern. Die SPD-Arheilgen fordert einen Stopp des Bauvorhabens, um die Fläche im Arheilger Ortskern unter Berücksichtigung des tatsächlichen Bedarfs und den örtlichen Gegebenheiten wie Denkmalschutz und Verkehrssituation angemessen zu entwickeln. Der CDU biete man dafür gerne das Gespräch an. In diesem Sinne appellieren die Sozialdemokraten: „Wir brauchen hier einen echten Neustart für eine sinnvolle, vernünftige und bedarfsorientierte Planung für unseren Ortskern. Noch ist es dafür nicht zu spät.“