Stadtverordneter Tim Sackreuther formuliert Fragenkatalog in kleiner Anfrage an Sportdezernent Reißer
Nachdem der 1. FC Arheilgen und sein aktuelles Geschäftsmodell durch einen Bericht des Hessischen Rundfunks und Internetvideos ehemaliger Spieler in den öffentlichen Fokus gerückt sind, fordert die SPD Rafael Reißer als zuständigen Dezernenten sowie den Verein zur Aufklärung auf. Der Arheilger SPD-Stadtverordnete Tim Sackreuther beobachtet den 1. FCA kritisch und begrüßt die einsetzende Diskussion über das Geschäftsmodell mit jungen Spielern aus dem außereuropäischen Ausland. „Wir sind dem hessischen Rundfunk dankbar, dass er über den FCA berichtet hat und Aufmerksamkeit für dessen fragwürdiges Konzept hergestellt hat. In Arheilgen wird das Modell schon seit längerem aufmerksam beobachtet und auch von vielen kritisch hinterfragt“, so Sackreuther. Die Recherchen des HR machten nun eindringlich deutlich, dass die Vorgänge im Verein eine Prüfung der Behörden erfordern. „Wenn der FCA junge Spieler aus Übersee mit falschen Versprechungen nach Darmstadt locken und mit den Träumen junger Menschen spielen sollte, ist das in erster Linie moralisch verwerflich“, betont Sackreuther. „Wenn der Verein aber seinen kompletten Spielbetrieb über eine Art Fußballschule für ausländische Spieler unterhält, diese Spieler dafür Geld bezahlen und auf dem Vereinsgelände wohnen, muss darüber hinaus die Frage erlaubt sein, ob sich der FCA damit an die geltenden Spielregeln für gemeinnützige Sportvereine hält“. In Arheilgen sorgen die Entwicklungen beim FCA vielerorts für Irritationen. Als sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion hatte Sackreuther in der Fragestunde der Stadtverordnetenversammlung am 05.03. den Magistrat bereits zum Stand der im HR angekündigten Prüfung der Vorwürfe ehemaliger FCA-Spieler in Youtube-Videos befragt. Dabei gab Sportdezernent Reißer zu Protokoll, dass die Bewertung der Vorwürfe derzeit noch andauern und ein Treffen mit den Vereinsverantwortlichen zeitnah erfolgen würde. Tim Sackreuther fordert nun, gründlich zu prüfen ob der Verein mit seinem Geschäftsmodell noch im Rahmen der Darmstädter Sportförderrichtlinien agiert. Auch die Verwendung städtischer Zuschüsse durch den Verein sei nun eingehend zu prüfen. „Wir wollen wissen, in welcher Höhe der FCA in den vergangenen Jahren mit städtischen Geldern gefördert und unterstützt wurde und ob diese Gelder so verwendet wurden, wie es die Richtlinien zur Sportförderung vorsehen“, erklärt der Stadtverordnete. Sollte sich herausstellen, dass städtische Fördergelder keinem gemeinnützigen Sportangebot zugutekommen, müsse die Stadt Darmstadt Konsequenzen ziehen und im Ernstfall Gelder streichen oder zurückfordern. Auch, ob die Unterbringung von Spielern auf dem Vereinsgelände zulässig ist, sei zu prüfen. Um Aufklärung in diesen Fragen zu erzielen, wendet sich Sackreuther nun für die SPD in einer kleinen Anfrage an Sportdezernent Reißer. „Die Öffentlichkeit und vor allem auch andere Sportvereine in Darmstadt haben einen Anspruch darauf zu erfahren, ob sich der FCA an die Spielregeln hält und ob städtische Zuschüsse dort tatsächlich einem gemeinnützig orientieren Sportangebot zugutekommen“, so der SPD-Politiker.