Die Sozialdemokratische Partei Arheilgen trauert um eines ihrer herausragenden Mitglieder. Käthe Langendorf war eine Frau, die sich um Darmstadt und die Sozialdemokratie verdient gemacht hat.
Hanno Benz, Vorsitzender der Arheilger SPD: „Käthe Langendorf war eine jener Frauen, die Zeit ihres Lebens für die Ideale der Sozialdemokratie einstanden. Mit Mut und außergewöhnlichem Einsatz hat sie den Stadtteil mit geprägt, in dem wir leben.“
Seit 1945 war Käthe Langendorf Mitglied der SPD, bereits 1946 zog sie als damals jüngstes Mitglied in die Stadtverordnetenversammlung ein und vertrat dort die Interessen der SPD. Sie saß bis 1957 im Stadtparlament und war schon 1946 Vorsitzende des Stadtschulamtes. Sie war während der zehn Jahre für die SPD-Fraktion außerdem im Wohnungs-, Sport- und Schulausschuss tätig.
Schon in der Schule zeigte sich ihre klare politische Einstellung. In der Volksschule wurde sie mit Billigung des Lehrers von einem Hitlerjungen verprügelt, weil sie in einem Aufsatz von einem Wochenende mit den der SPD nahe stehenden Kinderfreunden geschrieben hatte. Hanno Benz: „Sie versteckte Ihre Meinung schon als Kind nicht, auch wenn sie dadurch Repressionen befürchten musste. Ihre Zivilcourage konnten aber auch die Nationalsozialisten nicht brechen. Auch später nahm sie nie ein Blatt vor den Mund, etwa wenn in den 50er Jahren in vielen Gruppierungen alte Funktionäre mit brauner Vergangenheit wieder in Ämter drängten.“
Arheilgen verliere ein Original, sie wurde vor 88 Jahren hier geboren und lebte bis zu ihrem Tod im Stadtteil, so die SPD Arheilgen in ihrem Nachruf. Nicht nur ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft im Vorstand, ihr Einsatz bei vielen anderen Gruppen der sozialdemokratischen Familie wie der AWO oder den Falken, aber auch der vom VDK gegründeten Gemeinnützigen Baugenossenschaft Arheilgen seien ein Beispiel für ihren Anspruch, sich für das Wohl aller einzusetzen.
Aber auch für die ältere Generation setzte sich die Mutter eines Sohnes ein: So rief sie 1982 den Seniorentreff „Wilhelm Leuschner“ ins Leben und von 1983 an war sie Vorsitzende der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft 60plus der SPD in Arheilgen
Die SPD Arheilgen erinnert daran, dass Käthe Langendorf für ihr Engagement vielfach ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2001 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, 1996 verlieh ihr das Land Hessen den Ehrenbrief. Auch die Stadt Darmstadt zeichnete sie zweimal aus, 1979 mit der Freundschaftsplakette und 1984 mit der Ehrenurkunde für verdiente Bürger. Besonders stolz war sie 2005, als sie zu ihrem 85. Geburtstag von der deutschen Sozialdemokratie mit der Willy Brandt Medaille ausgezeichnet wurde.
Hanno Benz: „Mit Käthe Langendorf verlieren wir eine herausragende Arheilger Sozialdemokratin. Die Sozialdemokratische Partei wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“