CDU stimmt gegen die Schule
Das hessische Gesetz zur Qualitätssicherung der Schulen und die Einrichtung einer verkürzten Mittelstufe des Gymnasiums bringt viele Schulen in Not.
Die „Qualität“ von Schulen errechnet sich künftig nur nach der Anzahl der Klassen in einer Jahrgangsstufe und der Zahl der Schülerinnen und Schüler in einer Klasse. Beide Werte sind für Hauptschule, Realschule und Gymnasium vorgeschrieben und dürfen nicht unterschritten werden.
Schüler, Lehrer und Eltern spielen bei diesen Vorgaben der CDU-Landesregierung kaum eine Rolle, sie dienen ausschließlich dazu, dem Hessischen Finanzminister Geld einzusparen. Große Klassen und ein höherer Zeitdruck werden sich letztlich auf Schüler und Lehrer negativ auswirken. Selektion und Bildungsökonomie sind die Leitmotive dieser Schulpolitik. Ein soziales Miteinander bleibt auf der Strecke.
Stadtteilschule wird IGS
Um für die Stadtteilschule eine positive Lösung zu finden haben sich die Gremien der Schule im vergangenen Jahr entschlossen, die Umwandlung von einer derzeit Kooperativen Gesamtschule in eine Integrierte Gesamtschule zu beantragen. Die Schülerinnen und Schüler sollen so die Möglichkeit haben weiterhin gemeinsam zu lernen und einen möglichst hohen Bildungsabschluss ablegen zu können. Intensive Förderung und Soziales Lernen werden ihren hohen Stellenwert so behalten.
Diese Schulformänderung muss zuvor allerdings im Stadtparlament beschlossen werden und durch das Hessische Kultusministerium genehmigt werden. dementsprechend ist im jetzt beschlossenen Schulentwicklungsplan der Stadt Darmstadt die Umwandlung der Stadtteilschule in eine Integrierte Gesamtschule vorgesehen. Damit hat die rot-grüne Koalition den Wunsch der Schulgremien entsprechend gehandelt.
CDU und FDP wollen Umwandlung verhindern
Im krassen Gegensatz dazu haben CDU und FDP Schüler. Lehrer und Eltern der Stadtteilschule im Regen stehen lassen. Sowohl bei der Einzelabstimmung zur Stadtteilschule als auch bei der Abstimmung des gesamten Schulentwicklungsplans haben sie im Stadtparlament gegen die Schule entschieden. „Offenbar war der Wunsch der Schule für den CDU-Spitzenkandidaten Rafael Reißer und die Arheilger CDU-Stadtverordneten nichts Wert. Bürgernähe, hier konkret die Interessen einer Schulgemeinde, sind für CDU offenbar nur leere Worthülsen,“ äußert der Arheilger SPD Stadtverordnete Horst Adalbert Härter Unverständnis über dieses Verhalten.
Die Arheilger SPD-Stadtverordneten Hanno Benz, Horst Adalbert Härter, Ute Günther und Walter Schmidt haben für die Schule ein wichtiges Etappenziel erreicht. „Wir werden alles daransetzen, dass die Schule Erfolg haben wird“, so Horst Adalbert Härter, „denn die Jugendlichen im Stadtteil haben ein Anrecht darauf, dass ihnen der Weg zu allen Bildungsabschlüssen möglichst lange offen gehalten wird.“ Die Wege in die Zukunft junger Menschen dürfe man nicht schon gleich nach der Grundschule einengen, man müsse auch diejenigen im Auge haben, die für ihre Entwicklung etwas länger bräuchten, so Härter weiter.
„Die Darmstädter Sozialdemokraten stehen für eine Schulpolitik, bei der Förderung und breiter Zugang zu Bildung einen hohen Stellenwert hat“, ergänzt Hanno Benz, der auch stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion ist. „Jetzt ist die Kultusministerin am Zug. Wir fordern sie auf die Interessen der Stadtteilschule zu berücksichtigen und die Umwandlung in eine IGS baldigst zu genehmigen“, unterstreicht Ute Günther, die Forderungen der Schule und der SPD.
Stadtteilschule wird saniert
Auch über die Umwandlungspläne hinaus steht die rot-grüne Koalition in Darmstadt zur Stadtteilschule. So werden in Kürze umfangreiche Baumaßnahmen für einen schon lang ersehnten Neubau beginnen. Neue Räume für die Naturwissenschaften entstehen, sowie eine Cafeteria, die gemeinsames Lernen bis in den Nachmittag unterstützen hilft – sichtbare Zeichen einer zukunftsweisenden Schulpolitik für Arheilgen. Mit dem zweigeschossigen Neubau entstehen nicht nur neue Fachräume für den Unterricht, sondern gleichfalls die nötigen Voraussetzungen für eine qualifizierte Betreuung und Förderung im Rahmen des Konzepts für eine moderne Schule mit ganztägigem Angebot für Schülerinnen und Schüler.
Bessere Beleuchtung
Auf Initiative der Arheilger SPD hat das Stadtparlament außerdem einen Antrag beschlossen, für eine ausreichende und sichere Beleuchtung im vorderen Eingangsbereich der Stadtteilschule zu sorgen. Der Eingangsbereich der Stadtteilschule Arheilgen ist nach Anbruch der Dunkelheit nicht beleuchtet. Die Sporthalle auf dem Gelände wird von vielen Vereinen gerade in den Abendstunden für ihre Aktivitäten genutzt. Für viele Mitglieder – vor allem Kinder und Jugendliche – bedeutet dies in der dunkleren Jahreszeit, den Weg zur Sporthalle im Finsteren zurücklegen zu müssen. Auch hier werde jetzt im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen für Abhilfe gesorgt, freuen sich die Arheilger SPD Stadtverordneten.