Stadtteilrundgang der SPD durch Arheilgens Nordwesten
„Ich bin immer wieder selbst überrascht, wie imposant die Brücke geworden ist“, bekannte Baudezernent Dieter Wenzel am vergangenen Samstag beim Start des SPD-Stadtteilrundganges am Leißersteg in der Weiterstädter-Straße. Erklärend führte er dann aus: „Um Behinderten gerecht und Kinderwagen freundlich zu bauen, darf die Steigung der Rampen nicht mehr als sechs Prozent betragen. So ergeben sich die 85 Meter langen Aufgänge.“ Rund 40 Arheilger Bürgerinnen und Bürger konnte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hanno Benz zuvor am Fuße der Brücke zu einem Rundgang durch den Nordosten des Stadtteils begrüßen. Gemeinsam mit dem Darmstädter Baudezernenten, dem Arheilger Stadtverordneten Horst A. Härter und Vertretern des Bauträgers Bouwfonds beantwortete er Fragen zur Umgestaltung des weiteren Bahnhofsumfeldes und zur Bebauung des Schenck-Geländes.
Die sozialdemokratischen Kommunalpolitiker nahmen zahlreiche Verbesserungsvorschläge und Anregungen der Anwohner auf. So sollen an den Brückenrampen des Leißerstegs Verbotsschilder für Kleinkrafträder angebracht werden. Neben einer Begrünung der großen Beton-Bastionen regten die Bürger auch die Anbringung eines Hinweises auf den Namensgeber der Brücke und des Arheilger Wappens an. Der SPD Ortsverein will weitere Informationen beim Regierungspräsidenten zu den baulichen Beschränkungen einholen, die sich aus dem Regionalen Raumordnungsplan für den Nordosten des Stadtteilteils ergeben und die Diskussion über beste verkehrstechnische Erschließung des neuen Baugebietes mit den Anwohnern suchen.
Park-and-Ride-Platz und Bushaltestelle direkt vor S-Bahn-Halt
Auf der vorderen Brücken-Bastion erläuterte Wenzel allen Teilnehmern die anstehenden Arbeiten zur Umgestaltung des S-Bahnhofs-Areals: Im Frühjahr 2004 soll die aus dem neuen Blumenviertel (A 24) hinausführende Straße „Am Brombeerhang” bis zur Weiterstädter Straße verlängert werden. Dann könnte auch die Haltestelle des A-Busses wie geplant auf Höhe der Nordkante des S-Bahnhaltepunktes ausgebaut werden und der seit langem geforderte Ringbusverkehr durch das Blumenviertel Fahrt aufnehmen. Auf dieser Seite des Bahnhofs wird ein Park-and-Ride-Platz für 56 PKW entstehen. Zusätzlich werden überdachte Fahrradabstellplätze und 36 abschließbare Fahrradboxen errichtet. „Bekanntlich fahren wir in Arheilgen viel Rad”, unterstrich Horst A. Härter die dringend benötigten Unterstände.
Die Verzögerungen bei der Realisierung der Maßnahmen erklärte Wenzel unter anderem mit schwierigen Verhandlungen über Grundstücke der Deutschen Bahn. Noch nicht abschließend entschieden ist die Anlegung eines zweiten Park-and-Ride-Platzes auf der Westseite des Bahnhofes. Bedarf sei hierfür vorhanden, unterstrichen Anlieger aus dem Arheilger Gewerbegebiet. Zumindest die Anlage eines PKW-Haltepunktes sei auf dieser Seite erforderlich. „Wenn ich heute gefahrlos jemanden vom Bahnhof abholen möchte, muss ich immer erst durch den ganzen Stadtteil fahren,„ kritisierte eine Teilnehmerin
Lärmschutzwall wird neues Baugebiet schützen
Der Geschäftsführer der Bouwfonds Rhein-Main GmbH, Franz Josef Lickteig, und der zuständige Projektentwickler Horst Künstler begrüßte anschließend die Teilnehmer des Stadtteilrundganges im Informationscenter des Immobilienentwicklers, der in den nächsten Jahren knapp 200 Baueinheiten dem ehemaligen Schenck-Gelände errichten wird. Der erste Bauabschnitt umfasst 39 Doppel- und Reihenhäuser. Eine Häuserzeile verläuft parallel zur Bahnlinie, eine zweite in Richtung Spielplatz „Elsee”. „Die Altlasten der Firma Schenck sind nachweislich beseitigt. Wir haben seit Jahresanfang Baurecht, im Juli mit der Vermarktung der ersten Gebäude begonnen und bis heute bereits 29 Häuser verkauft,„ freut sich Lickteig über den guten Start des Projektes. Die Hälfte der Gebäude seien von Bürgern erworben worden, die bereits in Arheilgen wohnen und damit dauerhaft im Stadtteil leben möchten. Ein Lärmschutzwall soll das Wohngebiet vor dem Bahnverkehr schützen, Dach- und Fensterisolierung auch den Fluglärm abhalten.
Nördliche Zufahrtstraße würde neuen Schleichweg eröffnen
Die Diskussion über den Fluglärm und die Siedlungsbeschränkungen im Darmstädter Norden spielten an diesem Vormittag nur eine Nebenrolle. An diesem Vormittag bereitet den Anliegern zum neuen Baugebiet eine Zunahme des Verkehrsaufkommens mehr Sorge. Ein verkehrstechnisches Gutachten habe ergeben, dass die Zufahrtsstraßen für den erwarteten Verkehrszuwachs ausreichend ausgebaut seien,„ betonten die Vertreter von Bouwfonds. Einige Anwohner regten an, die vorhandene Baustraße mit Anbindung zur B 3 im Norden des Baugebietes, über die auch der gesamte Baustellenverkehr abgewickelt wird, zu einer Dauerlösung auszubauen. „Dies ist uns durch Beschränkungen des Regionalen Raumordnungsplanes nicht möglich,„ erklärte Dieter Wenzel. Nähere Erläuterungen hierzu wird der SPD-Ortsverein beim Regierungspräsidenten einholen, sicherte Hanno Benz den Anwohnern zu. Auch wiesen die Arheilger Sozialdemokraten darauf hin, dass eine nördliche Zufahrt in das neue Wohngebiet neuen Durchgangsverkehr in das ganze Viertel hineinziehen würde. „Diese Straße würde sicherlich als Schleichweg missbraucht”, so eine logische Schlussfolgerung.