Seit der Schließung von zwei Lebensmittel-Filialen in Arheilgen hören die Diskussionen um die Versorgung im Ortsteil nicht auf. Oberbürgermeister Peter Benz hat als Wirtschaftsdezernent das Amt für Wirtschaftsförderung bereits seit Bekanntwerden der Schließung mit Verhandlungen beauftragt, die nur ein Ziel haben. OB Benz: „Der Arheilger Bevölkerung müssen Voraussetzungen geschaffen werden, im Ortsteil selbst einkaufen zu können. Mit der Erneuerung des Bürgerzentrums „Goldener Löwe” und der Umgehungstraße B 3 sind einladende Maßnahmen geschaffen worden, den Ortsteil noch attraktiver zu gestalten und dazu gehört ein vernünftiges Angebot der Lebensmittelbranche. Wir wehren uns gegen den Trend der Lebensmittelketten an die Ortsränder”. Eben daher kommen die Schwierigkeiten, mit denen das Amt für Wirtschaftsförderung zu kämpfen hat.
Oberbürgermeister Peter Benz schreibt auf die Kleine Anfrage des Stadtverordneten Hanno Benz (SPD) „Trotz unserer intensiven Bemühungen konnte bisher keines der beiden Ladenlokale weitervermietet werden. Dies ist auf die Lage und den Zuschnitt der leerstehenden Ladenlokale am Thomas-Mann-Platz und der Unteren Mühlstraße vor dem Hintergrund der allgemeinen Situation des Lebensmitteleinzelhandels zu sehen. Einzelhandelsketten besetzen heute nur noch Standorte neu, die über etwa 800 qm Nettoverkaufsfläche, zumindest 60 Parkplätze und eine verkehrsgünstige Anbindung verfügen. Diese Voraussetzungen sind weder in der Unteren Mühlstraße noch Thomas-Mann-Platz gegeben, weshalb sich die Suche inzwischen auf das schwierige Segment der selbständigen Marktbetreiber und Franchisingnehmer konzentrieren muß, die durch persönlichen Einsatz die Umsatzrendite von sonst üblichen ein bis zwei Prozent auf etwa drei Prozent steigern können und auf diese Weise an solchen Standorten eine gewisse Rentabilität erreichen. Über das Projekt Thomas-Mann-Platz sind noch immer Verhandlungen im Gang”, teilt OB Benz dem Fragesteller mit.
Das Amt für Wirtschaftsförderung, so der OB, reagiere restriktiv auf Anfragen von Einzelhandelsketten nach nicht integrierter Standorte, um den wohnstandortnahen Einzelhandel in den Ortskernen von Arheilgen und Wixhausen nicht weiter zu gefährden und komme den Wünschen der Bevölkerung nach, in dem zum Beispiel die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters auf dem Gelände des Autohauses Becker und Lewald begünstigt werde. Um eine zufriedenstellende Lösung zu finden, wolle die Stadt, so Benz, die Liegenschaft an der Unteren Mühlstraße nicht nur pachten, sondern selbst erwerben. Dies müsse aber noch juristisch geklärt werden. „Der Magistrat hat den Willen, so schnell wie möglich in den Besitz der Liegenschaft zu kommen, um sie einer Nutzung zur Verbesserung der Nahversorgung zur Verfügung zu stellen”, antwortet der Oberbürgermeister, der weiter ausführt: „Im Bereich Untere Mühlstraße soll ein integriertes Nahversorgungszentrum zur Stärkung der funktionalen Mitte entstehen. Das Amt für Wirtschaftsförderung und das Stadtplanungsamt haben Überlegungen angestellt, um die städtebauliche und flächenkonzeptionelle Machbarkeit zu überprüfen. Wichtiges Element dabei ist ein Angebot für einen Supermarkt mit einer den heutigen Notwendigkeiten entsprechenden Größe und Ausstattung. Darüber hinaus ist an die zusätzliche Schaffung von Ladenlokalen und Verkaufsflächen gedacht. Den Vorschlage einer „Markthalle” begrüße ich deshalb ausdrücklich. Auch die Anregung, dazu den Gewerbeverein einzubinden, nehme ich als sehr positiv in die Gespräche auf”.
–18. Juni 2001 Der Magistrat Presse- und Informationsamt–