(sil). Hier bin ich ja noch nie gewesen, staunte eine Wixhäuserin, die am Samstag am Stadtteilrundgang der SPD Arheilgen teilnahm. Von der Lärmschutzwall-Landschaft am Rand des Arheilger Neubaugebietes wanderten rund 30 Bürger durch die neuen Grünzüge zur Einmündung der Umgehungsstraße am südlichen Ortseingang. Von dort ging es zum Fernwärmeheizkraftwerk, wo zwischen Jakob-Jung- und Grillparzerstraße ein weiteres Baugebiet geplant ist. Unterwegs informierte Oberbürgermeister Peter Benz über den Planungsstand und die Bautätigkeiten in den Entwicklungsgebieten des Stadtteils.
Die Lärmschutz-Landschaft wird erlebbar, kündigte Benz beim ersten Stopp auf der Brücke der neuen B 3 an. Wege, Bänke und ein Spielplatz sollen dafür sorgen, dass der Wall die rund 1900 künftigen Anwohner nicht nur von Auto- und Bahnlärm abschirmt, sondern dass er gleichzeitig eine Erholungsfunktion erfüllt. Zwar sei es etwas kompliziert, soviel Aushub zu bekommen, Benz rechnet jedoch damit, dass der Grünzug im Frühling des Jahres 2002 fertiggestellt sein wird. Rund 1,15 Millionen Mark beträgt der städtische Kostenanteil an der Landschaftsmodellierung am Ötterstädter Weg, hinzu kämen die Erschließungskosten der Anlieger.
Baubeginn für die Radfahrer- und Fußgängerbrücke über die Weiterstädter Straße sei im kommenden Jahr, berichtete der Oberbürgermeister. Auch die Realisierung eines neuen Kindergartens im Blumenviertel scheint in greifbare Nähe gerückt. Die Planung sei fertig, im nächsten Jahr wird gebaut, kündigte Sozialdezernent Gerd Grünewaldt an. Spätestens im Jahr 2002 soll die Kindertagesstätte mit angegliederter Hortgruppe fertiggestellt sein.
Die Einkaufs- und Verkehrssituation in Arheilgen waren weitere Themen, die während des Stadtteilrundgangs zur Sprache kamen. So berichtete Benz, dass die Stadt das Gelände des früheren Autohauses Becker und Lewald gekauft und an Aldi veräußert habe. Das Supermarkt-Projekt sei ziemlich spruchreif. Während die Grünzüge Arheilgen Südost und Virchowstraße mit ihren Radwegen von den Teilnehmern gelobt wurden, gab es kritische Stimmen zur Verkehrssituation. Das Neubaugebiet werde bei Stau auf der Frankfurter Landstraße als Schleichweg missbraucht, kritisierte ein Arheilger.Wir wollen hier ein verkehrsberuhigtes Wohngebiet und das werden wir durchsetzen, versprach Benz und verwies darauf, dass der Straßenbau im Blumenviertel noch im Entstehen sei. Pläne für die Umgestaltung der Frankfurter Landstraße, die langsamer gemacht werden müsse, damit die Umgehungsstraße an Akzeptanz gewinne, und für die Gleisführung der Straßenbahn lägen im Januar vor.
Als uraltes Arheilger Thema bezeichnete Benz das geplante Baugebiet zwischen Fernheizkraftwerk, Grillparzer- und Jakob-Jung-Straße beim letzten Stopp. Nachdem der Abwasserkanal dort kürzlich vergrößert wurde, sei er für die geplanten 85 bis 100 Wohneinheiten jetzt entsprechend dimensioniert. Die Entwurfsplanung für das Gebiet liege vor, man könne im Jahr 2003 beginnen. Nicht abfinden wolle sich die Stadt mit Einschränkungen ihrer Entwicklungsmöglichkeiten durch den Fluglärm, betonte Benz. Wir halten ungebrochen daran fest: Darmstadt muss weiterhin Baugebiete ausweisen.