SPD – Stadtteilrundgang durch den „Wilden Westen“ Arheilgens
In kaum einem Stadtteil Darmstadts wird zur Zeit so viel gebaut und geplant wie im Arheilger Westen: Fertigstellung der B-3-Anbindung an die Frankfurter Straße, Wohnungsbau im neuen Blumenviertel (A 33), Gestaltung einer neuen Lärmschutzlandschaft, Umgestaltung des Arheilger Bahnhofs und Planung des Wohnungsbaus auf dem Schenck-Gelände. Rund 40 Bürger nahmen am Samstag, dem 20.November, die Einladung der örtlichen SPD an, sich bei einem Rundgang durch den verschneiten „Wilden Westen” Arheilgens über Baufortschritte und Planungen zu informieren. Bau- und Planungsdezernent Dr. Hans-Jürgen Braun und SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hanno Benz erwiesen sich dabei als fachkundige Scouts und Fährtensucher.
Doch auf dem Weg vom Blumenviertel zur S-Bahn-Haltestelle half auch ihr Spürsinn nicht weiter. Bauzäune riegelten sowohl die Fußgängerunterführung als auch den direkten Zugang zum S-Bahnhof ab. Wie zur Zeit alle Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs mußte der Erkundungstreck einen Umweg von 500 Metern entlang des Friedhofs und über die Weiterstädter Straße in Kauf nehmen. „Dieser Umweg ist nicht im Sinne eines nutzerfreundlichen ÖPNVs,„ erklärten die Arheilger Sozialdemokraten und Stadtrat Braun versprach, sich so schnell wie möglich für eine Erleichterung des Zugangs einzusetzen.
Anbindung der Westumgehung an Frankfurter Straße im Oktober 2000
Ausgangspunkt des Trecks war die neu angelegte Grünanlage nördlich der Firma Merck. Mit Blick auf die Baumaßnahmen zur Anbindung der Westumgehung an die Frankfurter Straße begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende Hanno Benz die Teilnehmer des Stadtteilrundgangs. Insgesamt 6,3 Millionen Mark kosten das Brückenbauwerk und die hier entstehende Anbindung der Virchowstraße an die B 3 Westumgehung. Die Stadt trägt davon einen Anteil von 800.000 Mark „Die Baumaßnahme liegt voll im Zeitplan. Im Oktober 2000 ist die Anbindung fertiggestellt. Dann werden die Anlieger der Frankfurter Straße endgültig vom Durchgangsverkehr entlastet sein”, erklärte Stadtbaurat Braun.
Erster Höhenwanderweg Darmstadts entsteht in Arheilgen
Eine Gesamtbauzeit von zwei Jahren wird die Lärmschutzlandschaft benötigen, die das neu entstehende Blumenviertel vor dem Verkehrslärm der Westumgehung und der S-Bahn abschirmen soll. Die ersten Meter des aufgeschütteten Lärmwall sind schon fertiggestellt. Doch soll das Bauwerk keine zweite chinesische Mauer werden, wie ein Rundgangteilnehmer mutmaßte. Arheilger Alpen wären eine treffendere Bezeichnung. Schließlich sollen in der bepflanzten Anlage Spazierwege und auf dem Wall später sogar ein Höhenwanderweg mit Aussichtspunkten angelegt werden.
Trotz der winterlichen Witterung stießen die Rundgangteilnehmer im Blumenviertel auf eine rege Bautätigkeit. „Die Reihenhäuser gehen weg wie warme Semmeln”, berichtete Braun. Probleme bereiten ihm die Geschoßwohnungsbauten, die auf Höhe der Altenwohnanlage entstehen sollen: „Hier ist auch gewerbliche Nutzung vorgesehen, sie erweist sich zur Zeit verkaufserschwerend.„ Die SPD-Arheilgen unterstützt die Anstrengungen der Stadt, möglichen Investoren die Finanzierung zu erleichtern, so daß die Planungen realisiert werden können. So wie das neue Viertel einen Kindergarten brauche, so sei auch Einzelhandel zur Abdeckung des täglichen Bedarf sinnvoll. „Ein Bäcker und ein Metzger, ein kleines Lebensmittelgeschäft sorgen für Leben im Viertel,„ zeigt sich Hanno Benz überzeugt.
Am Arheilger Bahnhof erklärte Stadtbaurat Dr. Braun die Planungen für den Bau der im städtischen Etat abgesicherten Fußgängerbrücke. Zur Zeit werde auch geprüft wie auf der Seite des Arheilger Gewerbegebietes ein Parkplatz angelegt werden könne, der Fahrgästen aus Richtung Weiterstadt und Gräfenhausen ein bequemes Umsteigen vom Auto in die S-Bahn ermöglichen würde. Zum Abschluß des Rundgangs besichtigten die Teilnehmer Hallen und Gelände der Firma Schenck. Andreas Birk, Chefjustitiar, Personalchef und wie er versicherte auch Hausmeister des Unternehmens in Arheilgen stellte den Stand der Planungen für die wohnungsbauliche Nutzung des Geländes vor.